Familien und Pflege: Was Pflege für Familien bedeutet

12.08.2017

Familien und Pflege: Was Pflege für Familien bedeutet

Pflege ist ein Thema, das mehr als nur eine Person betrifft. Familien sind davon betroffen und neben der famlienzentrierten Pflege ist vor allem Wissen als Ressource für Angehörige und Pflegekräfte ein entscheidender Faktor.

Sie sollten wissen, dass Pflege auch für andere kein einfaches Thema ist und sie mit ihren Problemen nicht allein sind. Es gibt Experten für Pflege, die ihnen helfen können – auch wenn die Entscheidung letztlich immer bei den Familien selbst liegt.

Kein Patentrezept

Auch wenn wir als Experten für Pflege Tipps für viele Bereiche der Pflege haben, gibt es kein Patentrezept, dass wir allen Familien anbieten können. Einigen Patienten und Familien geht es am besten, wenn sie wissen, dass die sich Experten um alle Bereiche der Pflege kümmern. Andere Familien fühlen sich wohler, wenn sie möglichst viel selbst kontrollieren können.

Deswegen beginnen wir die Pflege auch mit einem Gespräch mit dem Patienten und seinen Angehörigen – natürlich dann, wenn dafür Zeit ist. Manchmal muss alles ganz schnell gehen und wir beginnen mit der Pflege und stimmen danach schrittweise Details mit Ihnen ab. Pflege ist neben vielem Anderen vor allem pragmatisch: Wenn wir gebraucht werden, sind wir da.

Die Entscheidung treffen Sie – und sie ist auch nicht immer endgültig. Wenn für Sie Rundum-Pflege zunächst die beste Lösung ist, um erst einmal Raum zum Nachdenken zu schaffen, können Sie später neu überlegen.

Wie Pflege Familien beeinflussen kann

  • Pflege benötigt Zeit – eine unserer wichtigsten Grundsätze für unsere Mitarbeiter. Auch Angehörige müssen mindestens die gleiche Zeit für die Pflege aufbringen und sind natürlich nicht so routiniert wie unsere Mitarbeiter. Ein wichtiger Aspekt der Entscheidung ist also Zeit: Haben Angehörige oder Freunde genug Zeit für die Pflege.
    Oder möchten Sie und Ihre Familie lieber ihre ganze gemeinsame Zeit mit anderen Dingen verbringen – Unterhaltungen, Erledigungen, Spiele oder einfach gemeinsamem Fernsehen? Keine Lösung ist allgemein besser als die andere! Es gibt nur gute Möglichkeiten für Sie und Ihre Angehörigen oder Freunde.
  • Pflege ist oft körperlich anstrengend – Viele Aufgaben sind anstrengend. Um einen Patienten im Bett umzudrehen braucht man Technik und Kraft. Um jemanden auf dem Weg irgendwohin zu stützten, braucht man Kraft. Selbst einen Rollstuhl zu schieben – auch wenn er sehr leichtgängig ist – kostet Kraft. Aber auch einfach viele Aufgaben immer wieder erledigen zu müssen, ist ermüdend. Es ist in Ordnung, dass nicht jeder diese Kraft hat.
  • Pflege ist auch emotional anstrengend – Das gilt für Pflegekräfte, die sich jeden Tag auf ihre Patienten einlassen und gleichzeitig Abstand halten müssen. Wenn ein Familienmitglied oder ein Freund pflegebedürftig wird, bedeutet das intensive Pflege einer Person, mit der man sich normalerweise auch mal streitet, deren Schmerz doppelt trifft und die umgekehrt auch eine Stütze ist. Wenn jemand plötzlich pflegebedürftig wird, ist dieser Übergang besonders schwer. Unterstützung durch einen Pflegedienst zu Hause kann diese Belastung reduzieren.
  • Pflege kostet Geld – Die Finanzierung von Pflege ist ein Thema, das anfangs sehr kompliziert aussieht. Es gibt Pflegegrade und die Wahl zwischen Sachleistungen und Pflegegeld. Ein Pflegedienst bietet auch dabei Unterstützung – wir zumindest. Bei Fragen rufen Sie uns gerne an und wir besprechen mit Ihnen Möglichkeiten.

Pflege mit der ganzen Familie besprechen

Wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird, hat das oft Einfluss auf alle anderen Familienmitglieder: in der gleichen Wohnung oder weiter entfernt lebend, voll in die Pflege integriert oder nur Angehöriger von der pflegenden Person. Das gilt auch, wenn ein Pflegedienst mit der Pflege beauftragt wurde.

Diese Einflüsse sind nicht alle schlecht – und sie sind nicht die „Schuld“ des Pflegebedürftigen. Sie können sich trotzdem schlecht anfühlen. Beispielsweise für Kinder, wenn eine Mutter viel Zeit damit verbringt, die Großmutter zu pflegen und weniger Zeit für andere Unternehmungen hat. Kinder können dadurch aber auch den Zusammenhalt einer Familie sehen. Mit ihnen zu sprechen und auch erste Gefühle wie Wut, Frust oder Angst zu erlauben, kann den Unterschied machen.

Erwachsene halten sich gern für rationaler. Niemand ist aber gegen Stress, Angst, Wut, Frust, Ungeduld und Müdigkeit immun. Auch diese Gefühle zu erlauben und damit nicht immer allein umgehen zu müssen, ist wichtig.

Sprechen Sie in der Familie miteinander. Und wenn Sie allein sind oder nicht wissen, wie Sie das Gespräch beginnen sollen, können Sie auch an anderen Stellen Hilfe finden. Sprechen Sie mit uns über Möglichkeiten, Sie bei der Pflege zu unterstützen und etwas Druck aus der Situation zu nehmen.