Mit (Fach-)Abi in die Pflege: Akademisch pflegen?

13.05.2019

Mit (Fach-)Abi in die Pflege: Akademisch pflegen?

Für alle mit Abi und Fachabi stehen die Türen in der Pflege längt auch offen. Denn es gibt Positionen voller Anspruch – menschlich, organisatorisch und fachlich – für die man durch einen Schulabschluss sicher nicht überqualifiziert sein kann.

Im Gegenteil: Immer mehr Wege in die Pflege sind akademisch, führen also über ein Studium. Oft ist das Studium gekoppelt mit einer praktischen Ausbildung und die jungen „Allrounder“ sind in vielen Einrichtungen gefragte Führungskräfte in der Pflege. Ihr Weg mit Abi in der Pflege zu arbeiten, führt über die „Akademisierung der Pflege“.

Aber kann die Akademisierung der Pflege funktionieren? Im Born Gesundheitsnetzwerk freuen wir uns über Bewerber mit verschiedenem Hintergrund und ganz unterschiedlicher Ausbildung. Klappen kann es immer – wenn Teamwork und Freude an der Pflege gute Zusammenarbeit ermöglichen.

Mit Abi oder Fachabi in der Pflege arbeiten

Wer Fachabi oder Abi gemacht hat, kann natürlich immer eine Ausbildung in der Pflege machen. Sein Talent für Pflege einzusetzen, wenn man das möchte und kann, ist sicher keine Verschwendung. Verschwendet wäre Lebenszeit in einem Studium oder einem Job, den man gar nicht machen möchte.

Oft empfiehlt sich die Ausbildung aber auch für alle, die studieren möchten. Sie können so einen praktischen Einblick in die Pflege erlangen und wirklich verstehen, was in der Pflege passiert. Manchmal ist die aber sogar eine der Anforderungen an Studierende in der Pflege: Viele Hochschulen machen eine einschlägige Ausbildung zur Zulassungsvoraussetzung für Studiengänge in der Pflegewissenschaft.

Pflegewissenschaft oder Pflegemanagement studieren?

Die Studiengänge zur Pflege etablieren sich in Deutschland momentan. Sie sind sehr unterschiedlich benannt: Es gibt schlicht den Studiengang „Pflege“ an der Hochschule für Gesundheit in Bochum, an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin studiert man dagegen „Pflege- und Gesundheitsmanagemeent“. Es gibt auch sehr spezialisierte Studiengänge wie Pflegepädagogik oder oder „erweiterte klinische Pflege“.

Es ist wichtig, sich bei der Auswahl nicht nur vom Namen leiten zu lassen. Wer Interesse an einem der Studiengänge hat, sollte sich über verschiedene Punkte informieren:

  • Zugangsvoraussetzungen – Beispielsweise, ob man eine Ausbildung absolviert haben muss.
  • Kosten des Studiums – Einige Hochschulen sind privat und das Studium kostet viel Geld.
  • Dauer und Zeitplan – Es gibt Studiengänge, die auch aus der Ferne absolviert werden können oder in Teilzeit neben dem Beruf. So lässt sich der Abschluss oft besser finanzieren, fordert aber auch mehr Disziplin.
  • Bewertungen – es gibt viele unabhängige Bewertungsportale. Hier kann man sich einen Überblick verschaffen.

Mehr Akademiker in Pflegedienste?

Wer mit Abi in die Pflege möchte, kann sich den Weg vielleicht nur schlecht vorstellen. Immerhin ist ein Uni-Absolvent selbst nach dem Master meist erst Ende 20. In den wenigsten Berufen kommt man dann direkt in eine Führungsposition.

Die Pflege-Studiengänge sind aber darauf ausgelegt, dass sie vor allem die Führungspositionen in Pflegediensten und auf Pflegestationen versorgen sollen. In Niedersachsen beispielsweise hat der Wissenschaftsrat eine Quote von 10 – 20 % Akademikern in der Pflege gefordert. Diese sollen Management- und Ausbildungspositionen innehaben.

Deswegen muss man zusätzlich zur akademischen Kompetenz eine große Portion menschlicher Fähigkeiten mitbringen. Dann kann die Zusammenarbeit in der Pflege auch funktionieren!

Zusammenarbeit im Pflegedienst

Im Pflegealltag zählt der gegenseitige Respekt voreinander: Vor Patienten, Kollegen und auch Vorgesetzten. Wer „Pflege studieren“ will, weil er sich einen einfachen Weg in eine gut bezahlte Führungsposition erhofft, ist mit BWL vermutlich besser bedient. Wer in der Pflege arbeitet muss – egal auf welcher Ebene – verstehen, dass er an einer sozialen, menschlichen Aufgabe beteiligt ist.

Wirklich wertvoll sind Mitarbeiter, die einen Blick für „kalte harte Fakten“ haben und verstehen, wie ein Schichtplan optimiert oder die Bestellung von Materialien organisiert werden muss, UND menschliche Talente haben: Ein Ohr für andere Mitarbeiter, ein Auge auf den Patienten und ein klares Bewusstsein dafür, wann Zahlen vorrübergehend in den Hintergrund rücken müssen.

Wer sich die anspruchsvolle Verknüpfung zutraut – oder einfach bereit ist, sie zu erlernen! – ist auch bei uns herzlich Willkommen. Für einen Job in der Pflege als Akademiker kontaktieren Sie uns gern auch direkt. Wir besprechen dann, welche Möglichkeiten wir zusammen haben.