Pflege braucht Vielfalt: Willkommen im Born Gesundheitsnetzwerk

06.08.2018

Pflege braucht Vielfalt: Willkommen im Born Gesundheitsnetzwerk

Wir heißen immer wieder neue Pflegekräfte im Netzwerk Willkommen. Ganz oft sieht man auf unserer Facebookseite Fotos von kleinen Gruppen: sie fangen in unterschiedlichen Pflegediensten bei uns an, nutzen die Fortbildungsmöglichkeiten oder steigen in eine neue Position auf. Manchmal machen wir auch Ausflüge und auf den Fotos sind viele unserer Pflegekräfte auf einmal zu sehen.

Ein schöner Aspekt vieler Bilder: Sie zeigen die Vielfalt in unserem Netzwerk. Wir haben Kollegen und Kolleginnen aus vielen Ländern, in allen Altersgruppen und mit ganz verschiedenen Lebensgeschichten. Deswegen wissen wir sicher, dass vielfältige Pflege mehr Spaß macht.

Pflege ist aktive Menschlichkeit

Pflege ist ein Berufszweig, in dem es den wenigsten Leuten um Ansehen oder Reichtum geht. Letzterer insbesondere dürfte auch schwer erreichbar sein, solange nicht ein erheblicher Ruck durch die Gesellschaft geht. Aber auch Ansehen ist nicht immer garantiert.

Pflege ist Arbeit für Menschen mit Menschen an Menschen – und wird deswegen eher belächelt. Die Ausbildung vermittelt, wie man die Würde eines anderen Menschen erhält. Dafür sind kaum einmal Schraubenzieher nötig und man verzichtet auch meist auf das Malen von linearen Graphen. Wer „nur“ Pflegekraft ist, wollte es sich offensichtlich leicht machen – oder hat sich die schwierige Arbeit selbst ausgesucht und sollte sich nicht beklagen. Das schwankt, je nach Gesprächspartner.

Pflegekräfte behaupten sicher nicht, dass es in anderen Berufen keine Menschlichkeit gibt, jeder andere Beruf leichter ist oder weniger Verantwortung mit sich bringt. Aber sie wissen, dass sie einen anspruchsvollen, wichtigen Job haben. Sie wissen auch, dass Pflege nicht nur für bestimmte Leute da ist – und nicht nur von bestimmten Leuten durchgeführt werden muss.

Pflege ist keine Glaubensfrage

Im „Leitbild“ vieler Pflegedienste, das aus Büchern oder Fortbildungen übernommen wird, ist der Respekt für spirituelle Bedürfnisse der Patienten verankert. Wir haben in unserem Netzwerk kein solches Leitbild, sondern verankern unsere Pflege in festen Werten. Respekt zählt dazu und das Eingehen auf unterschiedliche spirituelle Bedürfnisse ist ein selbstverständlicher Teil davon.

Ob jemand Christ ist oder Atheist, Buddhismus mit dem Islam kombiniert oder eine eher naturbezogene, eigene Spiritualität entwickelt hat: Nichts davon macht eine Person als Pflegekraft besser. Und nichts macht eine pflegebedürftige Person der Pflege weniger würdig.

Pflege und Geschlechterfragen

„Natürlich wird nicht wegen des Geschlechts diskriminiert!“, werfen einige Zyniker ein. In Deutschland darf niemand bei seiner Berufsausübung wegen seines Geschlechts oder seiner Sexualität diskriminiert werden – so weit die Regel. Gerade in der Pflege gibt es aber viele Geschlechterfragen, mit denen wir uns beschäftigen müssen.

Es gibt viel mehr Frauen als Männer in der Pflege. Das macht einerseits die Pflege zu einem verwundbaren Bereich, weil traditionell jede „Frauenarbeit“ als weniger wert angesehen wurde. Teilweise kämpft gerade der Pflege-Zweig immer noch mit dem Image-Problem. In unserer Branche ist Familienfreundlichkeit ein Thema, das ganz anders als in vielen anderen betrachtet werden muss. Frauen in Führungskräften sind bei uns genau wie überall sonst ein Thema, über das immer noch gesprochen werden muss – bis alte Ideen wirklich platt sind.

Dass es weniger Frauen als Männer in der Pflege gibt, bedeutet auch, dass die Vorgabe verschiedener Pflegerichtlinien, nach denen jede pflegebedürftige Person das Recht auf Pflege durch eine Person gleichen Geschlechts hat, nicht erfüllt werden kann. Hier müssen wir mit der gesamten (Pflege-)welt darüber nachdenken, was das Geschlecht für Pflege bedeutet.

Zuletzt, aber nicht unwichtig, ist auch das Thema Sexualität in der Pflege in den letzten Jahren wichtig geworden. Traurigerweise vor allem wegen sexualisierter Gewalt – durch Patienten, Pflegekräfte, Angehörige. Kein Pflegedienst darf deswegen die Augen vor dem Thema verschließen.

Die Sexualität unserer Pflegekräfte ist dagegen nur ein weiterer Aspekt von Vielfalt: Genau, wie es unter unseren Patienten Menschen jeder Sexualität gibt, arbeiten bei uns selbstverständlich auch queere Menschen.

Alter, Länder und Lebensgeschichte in der Pflege

Pflege mit Migrationshintergrund – auch das ist manchmal eine Herausforderung für Pflegekräfte. In unseren Pflegeteams sind Menschen aus vielen Ländern: Süd- und Nordhalbkugel der Erde sind repräsentiert und miteinander in engen Netzwerken aus Freundschaft und Kollegialität verbunden. Wir sind stolz auf diese Freundschaften und darauf, als buntes Team in Deutschland zu arbeiten.

Auch die Zusammenarbeit über Generationen hinweg ist ein spannender Teil des Gesundheitsnetzwerks. Erfahrene Mitarbeiter und junge Berufseinsteiger, Quereinsteiger und Leute, die zielstrebig in die Pflege gelaufen sind: Es mischen sich die unterschiedlichsten Lebensgeschichten.

Wir sind froh, dass sie alle in unsere Netzwerk geführt haben und es zu einer bunten und lebendigen Gemeinschaft machen.

Wenn Sie Lust haben, auch ein Teil des Netzwerks zu werden, melden Sie sich!