Vergangenheit der Pflege: Im Schnelldurchlauf durch die letzten 20 Jahre

24.06.2022

Vergangenheit der Pflege: Im Schnelldurchlauf durch die letzten 20 Jahre

Zuletzt hatten wir uns angesehen, was in den 90ern des letzten Jahrtausends in der Pflege passiert ist. Jetzt ist spannend, wie es in den letzten 20 Jahren weiterging. Ein offensichtlicher Spoiler vorweg: "Alles gut" ist immer noch weit entfernt. Aber es ist viel Gutes passiert - unter anderem Wir!

Bundesweit einheitliche Pflegeausbildung – und dann generalistisch

Einen ersten Ausblick auf die 2000er-Jahre hatten wir aber schon im Artikel über die Geschichte der Pflege in den 1970ern – hier hatten wir mehr Bestrebungen zu einer einheitlichen Pflegeausbildung gesehen. Begleitet war das von der etwas überraschenden Information, dass eine bundeseinheitliche und einheitlich koordinierte Pflegeausbildung erst 2003 durchgesetzt wurde.

Es dauerte also mehrere Jahrzehnte, die einheitliche Pflegeausbildung einzuführen. Noch einmal rund 20 Jahre später, 2020, wird die Pflegeausbildung dann „generalistisch“. Statt unterschiedlichen Ausbildungsgängen für die Alten-, die Kinderkranken und die Krankenpflege wurde nach Beschluss von 2017 eine gemeinsame Ausbildung gestartet. Für die gilt auch erst jetzt, dass sie vergütet werden muss – wie andere Ausbildungen auch.

Zusätzlich wird der Beruf der Pflegefachkraft (Pflegefachfrau/-mann) etwas stärker geschützt, indem nur ausgebildeten Personen mit diesem Titel eine Reihe von Aufgaben aufgetragen werden darf: die Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, die Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses sowie die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege. Das bedeutet einen ersten Schritt in Richtung mehr Verantwortung für Pflegekräfte, aber auch noch keinen enormen.

Mehr Aufmerksamkeit auf die Pflege

In den 2000ern stieg die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Pflege. Diese Aufmerksamkeit kommt nicht von ungefähr, sondern entsteht durch das Bewusstsein für eine neue Notwendigkeit. Durch den – Achtung, Schlagwort! – „demographischen Wandel“, wird es in Zukunft mehr pflegebedürftige Menschen im Verhältnis zu weniger jungen Menschen geben. Mehr junge Menschen müssen also in die Pflege. Eine beobachtbare Entwicklung: sei 1999 ist die Zahl der ambulanten Pflegedienste um mehr als 30 Prozent gestiegen – stationäre Einrichtungen gibt es sogar 60 % mehr als zu Ende des letzten Jahrhunderts.

Dementsprechend wurde in den letzten 20 Jahren auch viel getan, um die Pflege zu einem attraktiveren Arbeitsumfeld in den Augen junger Bewerber zu machen – so ganz erfolgreich war das noch nicht. Immer noch kämpfen wir mit den gleichen Problemen, die seit den 90ern wachsen: Zu wenig Zeit für die Pflege, wie sie sein sollte.

Eine Änderung des „Bewertungssystems“ in der Pflege kam hinzu: Von vorher Pflegestufen wechselte man zu Pflegegraden und damit zu einer ganz neuen Form der Berechnung des Pflegebedarfs. Genau erklären wir den Pflegegrad und alles von Beantragung bis zum Widerspruch gegen eine Feststellung im Blog.

Unsere ganz eigene Geschichte: Das Born Netzwerk wächst

1992 gründeten Heidi und Ruben Born den ersten Pflegedienst des Netzwerks in Bergkamen. Mit der Übernahme des Unternehmens 2004 durch Simon Born und seine Frau Veronika Born, die beide vorher in der Pflege am Bett und im Unternehmen gearbeitet hatten, beginnt in den 2000ern eine neue „Ära“ für das Netzwerk.

Schrittweise kommen weitere Pflegedienste hinzu – erst mit Lazarus ein weiterer Alten- und Krankenpflegedienst, dann die Erweiterung des Pflegeangebots auf die Palliativpflege und schließlich in die Intensivpflege. Eine Übersicht über unsere Geschichte gibt es auch auf der Seite Über Uns im Zeitstrahl.

Jede Entwicklung war dabei nicht nur ein Vergrößern – schon gar nicht um jeden Preis – sondern ein echtes Wachsen. Wir haben dazu gelernt, uns entwickelt und neue Bedürfnisse unserer Patienten verstanden und aufgegriffen. Die neuste Entwicklung? Unsere Podcasts – zum kurz Reinhören, oder immer wieder kommen – wir freuen uns auf neue Hörer und neue Stimmen!