Pflegekammer NRW erarbeitet Weiterbildungsordnung

08.09.2023

Pflegekammer NRW erarbeitet Weiterbildungsordnung

Die Pflegekammer NRW arbeitet zur Zeit an der Entwicklung einer Weiterbildungsordnung. Ab 2024 ist das Thema nicht mehr in Händen der Länder, sondern der jeweiligen Pflegekammer – selbstverwaltete Pflege.

Das wird Vor- und Nachteile haben – vor allem kann man aktuell gespannt sein, wie sehr die Pflegekammer bzw. das zuständige Gremium (der Bildungsausschuss) dabei tatsächlich mit denjenigen im Austausch steht, die aktiv pflegen.

Denn die Mitteilung und passenden Informationen finden sich nicht auf der Webseite der Pflegekammer, sondern nur über das LinkedIn-Profil. Auch darin gibt es nur ein kurzes „Interview“, also eine Minimal-Mitteilung.

Eine Weiterbildungsordnung (WBO) für NRW

Die Landeskammer ist dafür zuständig, eine Weiterbildungsordnung zu erstellen. Darin wird festgelegt, wie ebenfalls die Kammer selbst zukünftig Weiterbildungen zertifiziert, Nachweise ausstellt und die zentral registriert.

Dass Weiterbildung notwendig ist, steht außer Frage. Wieso dafür eine WBO der Pflegekammer nötig ist - kurz zusammengefasst: weil das rechtlich so gefordert ist. Wie genau die auszusehen hat, bleibt offen.

Einzelne kritische Stimmen fassen Befürchtungen zusammen, wie beispielsweise Lücken in der Regelung der Finanzierung.

Auch Vergleichs“projekte“ sind nicht vielversprechend. Das Fortbildungssystem soll modularisiert und transparent werden. Ein transparentes und modularisiertes Bildungssystem bietet beispielsweise auch das Bachelor-Master-Studiengangssystem, das vor über 15 Jahren eingeführt wurde und viele Studiengänge zersetzt hat.

Die Pflegekammer als weiteres politisches Organ auf Distanz

Die Pflegekammer entscheidet zukünftig und bereits jetzt viel für Ihre Mitglieder. Die Pflichtmitgliedschaft aller professionell Pflegenden in NRW steht fest (die genaue Höhe der Beiträge ab 2027 nicht). Aber jetzt schon scheitert die Kammer an einfachen Kommunikationsanforderungen: ihre Mitglieder auf dem Laufenden zu halten, was entschieden und diskutiert wird.

Das Interview auf der Profilseite der Pflegekammer bei LinkedIn ist weder aussagekräftig noch transparent. Wie genau alle Mitglieder vertreten sein sollen, welchen Prozess zur Entscheidungsfindung es gibt, welche Fragen sich die Mitglieder des Ausschusses konkret stellen – all das geht vorerst an der Öffentlichkeit vorbei.

Eine Kammer, die nun immer mehr Verantwortung übernimmt und von der Hoffnung mitgetragen wurde, den (professionell) Pflegenden in NRW eine Stimme zu geben, muss eine wesentlich bessere Kommunikationsweise entwickeln.